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AutorenbildMärkische Kiste

Vorziehen, ab aufs Beet und dann ernten

Ab Mai bzw. nach den Eisheiligen können die meisten Gemüsesorten und Kräuter ins Beet ausgesät oder ausgepflanzt werden. Wir geben dir Tipps, wie das gelingt!

Hand schütten Samen aus einem Tütchen in Blumentöpfe mit Erde, Markus Spiske via Unsplash

Ab Mai bzw. nach den Eisheiligen können die meisten Gemüsesorten und Kräuter ins Beet ausgesät oder ausgepflanzt werden. Die Eisheiligen finden vom 11. bis 15. Mai statt. Die Erfahrungen der Wetterfrösche in den letzten Jahrzehnten haben gezeigt, dass es in dieser Zeit in der Regel nochmal eine Kältefront gibt, die viele Gemüsesorten nicht überstünden, wenn sie davor ins Beet gebracht würden. Das Saatgut, das du in unserem Shop findest, ist von der Bingenheimer Saatgut AG (BS AG). Seit der Gründung ihres Initiativkreises im Jahr 1985, hat es sich die BS AG zur Aufgabe gemacht, hochwertiges Bio-Saatgut samenfester Sorten für den Ökolandbau zu erhalten, zu entwickeln, zu vermehren und im großen und kleinen Rahmen zu vertreiben. Du findest Samen für Gemüse, Kräuter und Blumen im Shop.


Prinzipiell gilt, dass sich der Zeitpunkt der Aussaat je nach Sorte, Wetter und deinem individuellen Anbauplan verschieben kann. Viele Kräuter und einige Gemüse können auch ganzjährig im Haus gehalten werden. Es ist immer sinnvoll, die speziellen Anforderungen einer Sorte zu beachten, die in der Regel auf dem Saatguttütchen stehen. Damit du weißt, wann du was ins Beet bekommst, kannst du dir hier den Aussaatkalender zum Ausdrucken herunterladen.


Saatgut sowie Bio-Erde, Bio-Dünger und Microgreens kannst Du auch bei uns im Shop bestellen und ganz einfach nach Hause geliefert bekommen. Viel Spaß beim Gärtnern.


Die Auswahl des Saatguts


Obwohl Bio-Saatgut meist teurer ist als konventionelles, lohnt sich der Kauf in jedem Fall. Der größte Vorteil des Bio-Samenguts ist die Samenfestigkeit. Das bedeutet, dass du aus deinen eigenen Pflanzen vollkommen kostenfrei Saatgut für die nächste Aussaat gewinnen kannst. Die Pflanzen werden sich mit jeder Generation besser an die Bedingungen in deinem Garten anpassen, robuster und resistenter gegen Krankheiten und Schädlinge werden und ihren Ertrag erhöhen. Manche erfahrene Gärtner:innen sagen sogar, dass Gemüse samenfester Sorten besser schmeckt.


Das geeignete Aussaatgefäß


Biologisch abbaubare Anzuchttöpfe zu kaufen ist oft teuer. Anzuchtplatten aus Plastik haben sich an vielen Stellen durchgesetzt, da sie praktisch und wiederverwendbar sind. Auch wenn Plastik nicht sehr umweltfreundlich ist, ist die Wiederverwendbarkeit doch nachhaltig und kostensparend.


Die richtige Anzuchterde


Die Erde bzw. das Substrat, indem du deine Pflanzen vorziehen möchtest, sollte locker, möglichst keimfrei und nährstoffarm sein. Das klingt zunächst irritierend, aber im Samen steckt genug Energie für seine erste kleine Wachstumsperiode. Außerdem wird die Pflanze dazu angeregt, kräftig zu wurzeln und robuster zu werden. Beim Umtopfen bzw. Auspflanzen ist nährstoffreiche Erde dann jedoch notwendig für ein gesundes Pflanzenwachstum. Einfach ist, Bio-Anzuchterde zu kaufen. Diese hat bereits die richtige Zusammensetzung und ist zumeist frei von Wildkräutern, Bakterien, Viren und Pilzen. Wichtig ist, dass du Erde ohne Torf kaufst, da dafür Moorgebiete, welche als natürliche CO2-Speicher fungieren, entwässert, abgebaut und zerstört werden.


Die Samen zur Aussaat vorbereiten


Viele Samen keimen besser, wenn sie bis unmittelbar vor der Aussaat etwa 12-24 Stunden in Wasser eingeweicht wurden. Das trifft hauptsächlich auf größere Samen wie die von Erbsen, Mais oder Bohnen zu. Kleinere Samen haben grundsätzlich eine schnellere Keimrate. Einige Gärtner:innen schwören darauf, ihre Samen nicht in Wasser, sondern in kalten, maximal lauwarmen Kamillentee einzulegen. Durch die pilzhemmende Wirkung der Kamille soll das Saatgut nach dem Bad sogar noch gesünder sein.


Lichtkeimer, Dunkelkeimer, Warmkeimer und Kaltkeimer


Lichtkeimer sind Samen, die zum Keimen direktes Sonnenlicht benötigen. Meist handelt es sich dabei um sehr kleine und feine Samen. Zu ihnen gehören viele Kräuter wie Basilikum, Dill, Kresse, Kamille, Kerbel, Liebstöckel, Majoran, Pfefferminze, Rosmarin aber z.B. auch Erdbeeren, Sellerie oder Kopfsalat.


Dunkelkeimer dagegen mögen kein direktes Sonnenlicht und liegen daher lieber unter einer dünneren oder dickeren Erdschicht. Dazu gehören z.B. Bohnen, Erbsen, Gurken, Karotten, Kohl, Kürbis, Lauch, Mangold, Paprika, Petersilie, Radieschen, Schnittlauch, Spinat und Zucchini. Es gibt auch Pflanzen, deren Samen die Sonneneinstrahlung egal ist. Dazu werden z.B. Sonnenblumen oder Salbei gezählt.


Die Temperatur ist dem Salbei jedoch nicht egal, denn er gehört zu den sogenannten Kaltkeimern. Diese keimen, wie der Name es vermuten lässt, erst nach einer Kälteperiode. In der Natur wird so verhindert, dass Samen bereits im Herbst aufgehen. Weitere Kaltkeimer sind Bärlauch, Haselnuss, einige Obstsorten wie Apfel, Birne, Zwetschge, Kirsche und Mirabelle sowie Schnittlauch, Dill, Waldmeister und Arnika.


Hauptsächlich finden sich in unseren Gärten und auf unseren Balkonen aber eher Warmkeimer. Paradebeispiele sind z.B. Paprika und Tomate, die Temperaturen um die 18-20 Grad bevorzugen. Genaue Angaben zur optimalen Keimtemperatur und Saattiefe findest Du auf den Rückseiten der Samentüten.


Keimende Jungpflanze, Francesco Gallarotti via Unsplash

Top 5: Fehler bei der Aussaat und wie du sie vermeidest


  1. Zu dicht und zu viel auf einmal gesät: So wird es bald eng in deinen Anzuchttöpfchen und in deinem Garten bzw. auf deinem Balkon. Es keimen meist mehr Samen, als erwartet, die im Topf anschließend um Licht und Nährstoffe konkurrieren, was zu Wachstumsstörungen führen kann. Aus den kleinen Samenkörnern wachsen zudem teils sehr große Pflanzen heran, die Platz brauchen und versorgt werden wollen. Dazu kommen große Ernten auf einen Schlag. Besser ist es, den Samen Platz zu lassen, gestaffelt auszusäen und sich bei der Flächeneinteilung an der Größe der ausgewachsenen Pflanzen zu orientieren.

  2. Zu viel oder zu wenig Wasser: Die Samen müssen feucht bleiben, um keimen zu können. Andererseits dürfen sie nicht in Wasser liegen und nicht weggeschwemmt werden. Um die Anzuchttöpfchen moderat feucht zu halten, bietet sich die Verwendung einer Sprühflasche an.

  3. Vergessen zu lüften: Die Anzuchttöpfchen mit Folie abzudecken hat einen Effekt ähnlich einem kleinen Gewächshaus; die Samen bleiben schön warm und feucht. Wenn du sie allerdings nicht täglich lüftest, macht sich schnell Schimmel breit.

  4. Zu ungeduldig: Es bringt in der Regel nichts, Samen eher vorzuziehen als empfohlen wird. Entweder, sie keimen schlecht oder die Pflänzchen schießen in die Höhe, um an Licht zu gelangen und werden dann schwächlich, weil die Sonne einfach noch nicht stark und lange genug scheint.

  5. Beschriftung vergessen: Um allen Samen bzw. Pflanzen die Bedingungen bieten zu können, die sie brauchen, darf man nicht vergessen, um welche es sich handelt. Sowohl für die aktuelle als auch für die kommende Saison ist es äußerst sinnvoll, die Arten und Sorten oder auch Datum der Aussaat z.B. auf einem Holzstab zu notieren, der mit im Anzuchttopf steckt.


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