Es ist wieder so weit: In vielen Fenstern und auf Terrassen leuchten jetzt Kürbisse mit lustigen oder gruseligen Gesichtern und stimmen uns auf Halloween ein. Wenn ihr dieses Jahr selbst einen Jack O’Lantern basteln wollt, dann aufgepasst. Wir haben die besten Tipps und Tricks für euch zusammengefasst, zum Beispiel welche Sorten sich eignen und wie eure Kürbisdekoration länger frisch bleibt.
Bevor es mit dem Schnitzen los geht, müssen wir jedoch eine wichtige Frage beantworten:
Woher stammt der Brauch des Kürbis-Schnitzens überhaupt?
Der Ursprung dieser Tradition lässt sich auf eine keltische Sage zurückführen. Diese erzählt die Geschichte von Jack Oldfield, einem cleveren Hufschmied, dem es mehrmals gelang, den Teufel höchstpersönlich auszutricksen. Als Jack starb, sollte er aufgrund seiner geizigen und hinterlistigen Art in die Hölle kommen – doch der Teufel nahm ihn nicht auf. Er gab ihm jedoch ein Stück Kohle aus dem Höllenfeuer, das nie erlischt. Dieses nutzte Jack, um sich aus einer ausgehöhlten Rübe eine Laterne anzufertigen. Daher kommt der Name Jack O’Lantern. Mit dieser Laterne zieht er nun, so die Erzählung, als verlorene Seele durch die ewige Finsternis.
An All Hallows Eve, dem Abend vor Allerheiligen, also dem 31. Oktober, wurden in Irland schon seit Jahrhunderten solche Rübenlaternen geschnitzt und vor den Häusern platziert, um böse Geister zu vertreiben. Doch wie kamen die Kürbisse ins Spiel? Ganz einfach: Irische Einwanderer brachten den Brauch in die USA, wo jedoch weniger Rüben angebaut wurden – dafür aber Kürbisse, die sich auch wunderbar zum Schnitzen eigneten. In dieser Form verbreitete sich der Brauch dann auf der ganzen Welt und auch bis zu uns nach Deutschland.
Mit dem alten Brauch hat das Schnitzen bei uns nicht mehr viel gemeinsam, aber Spaß macht es trotzdem. Deshalb ran ans Gemüse und los geht’s!
Die Wahl des richtigen Kürbisses
Die Kürbissaison hat angefangen und wir haben eine große Auswahl an Sorten zur Verfügung. Für das Aushöhlen und Schnitzen eignen sich Sorten, welche eine etwas weichere Schale und ein weiches Fruchtfleisch haben. Davon gibt es in jeder Größe die passende Sorte.
Jack be Little
Diese besonders kleinen Zierkürbisse eignen sich besonders gut, wenn du nicht so viel Platz für deinen Jack O’Lantern hast.
Hokkaido
Bei uns der Klassiker unter den Halloween-Kürbissen – denn diese Sorte ist fast überall zu finden. Wenn du es dir besonders einfach machen willst, dann lass ihn dir doch einfach mit deiner nächsten Kiste liefern!
Muskatkürbis
Der Muskatkürbis besticht durch seine dekorative, gerippte Form. Außerdem findest du ihn nicht nur in Orange, sondern auch in anderen hübschen Farben wie Gelb, Grün oder sogar gemustert.
Tom Fox, Sankt Martin & Big Max
Diese drei Sorten kommen für alle in Frage, die einen besonders großen Jack O’Lantern als Dekoration schnitzen wollen. Das Aushöhlen und Schnitzen kann hier etwas länger dauern und wir empfehlen Werkzeug statt Küchengeräte.
Das brauchst du zum Kürbis-Schnitzen
Vorbereitung ist das A und O. Diese Materialen solltest du dir zurechtlegen, bevor du mit dem Schnitzen anfängst:
Die Kürbisse deiner Wahl
Ein großes und ein kleines Messer – gut geschärft
Einen Esslöffel
Zwei Schüsseln für Fruchtfleisch und Kerne
Einen dicken Stift – am besten Permanentmarker
Teelicht, Kerze oder kleine Lichterkette zum Befüllen
Tipps und Tricks für das Schnitzen
Wenn dein Jack O‘Lantern an Halloween erstrahlen soll, dann solltest du ihn erst wenige Tage vorher schnitzen, damit er noch frisch ist. Mit einigen Kniffen beim Schnitzen kannst du dafür sorgen, dass er sich länger hält.
Schritt 1: Reinige den Kürbis mit einem feuchten Lappen und etwas Spülseife und trockne ihn danach wieder gut ab.
Schritt 2: Schneide den unteren Teil des Kürbisses ab, damit er gerade auf einer Oberfläche sitzt. Ja, richtig gehört – am besten wird unten ein Loch geschnitten statt oben ein Deckel. Das sorgt dafür, dass sich der Kürbis deutlich länger hält, da der Stielansatz den Kürbis weiter mit Nährstoffen versorgt.
Schritt 3: Höhle den Kürbis mit einem Esslöffel aus und achte darauf, dass das weichere Fruchtfleisch um die Kerne herum vollständig entfernt wird. Danach kannst du das Innere mit einem Tuch trocken tupfen, um ihn noch haltbarer zu machen, denn auf einer feuchten Überfläche bildet sich schneller Schimmel.
Schritt 4: Zeichne dein Motiv mit einem Stift außen am Kürbis vor. Tipp: Wenn du mit einem Schaschlik Spieß die Linien nachziehst und an den Ecken bereits durchbohrst, geht das Schnitzen im Anschluss einfacher.
Schritt 5: Fange nun an, das Motiv vorsichtig mit einem kleinen Messer auszuschneiden. Für kleinere Kinder ist das Kürbisschnitzen noch nicht geeignet, aber mit einem schwarzen Marker lässt sich das Motiv alternativ auch einfach aufzeichnen und ausfüllen.
Schritt 6: Stelle deinen Kürbis auf ein Leuchtmittel deiner Wahl – Teelichter, Kerzen oder Lichterketten eignen sich wunderbar, um deinen fertigen Jack O’Lantern stimmungsvoll zu beleuchten.
Das Beste kommt zum Schluss
Nach dem Kürbisschnitzen habt ihr nicht nur eine tolle Dekoration, sondern auch Kürbiskerne und Kürbisfleisch die ihr weiterverarbeiten könnt. Falls ihr dafür noch ein paar Ideen braucht, dann schaut doch mal hier vorbei:
Lasst es euch schmecken!
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