Der Frühling ist nicht nur ein Neubeginn für die Natur, sondern auch für unsere Gärten – draußen im Grünen oder in der Stadt auf dem Balkon.
Für alle Hobbygärtner und Pflanzenliebhaber wird es jetzt Zeit, sich die Hände schmutzig zu machen und die ersten Samen und Setzlinge in die Erde zu bringen! Wer sich dieses Jahr zum ersten Mal an das Gärtnern wagt oder wer dabei erstmals einen nachhaltigen Ansatz verfolgen möchte, kann sich in diesem Blogartikel drei grundlegende Tipps für umweltfreundliches Balkongärtnern einholen.
1. Die Balkonausrichtung beachten
Die Ausrichtung des Balkons bestimmt die Menge an Sonneneinstrahlung, die die Balkonpflanzen den Tag über genießen können. Sie bestimmt also, welche Pflanzenarten gut gedeihen werden und welche nicht.
Pflanzen, die Früchte produzieren und aromatisch sind, benötigen viel Sonne. Daher eignet sich ein nach Süden ausgerichteter Balkon am besten für den Anbau von Obst und Gemüse wie Tomate, Gurke, Zucchini oder Beerensträuchern. Auch Lavendel, Sonnenblumen und mediterrane Kräuter wie Rosmarin und Oregano gedeihen prächtig in der vollen Sonne.
Für Salate, Spinat und andere Pflanzen, die mehr Blattwerk entwickeln, ist hingegen Halbschatten ideal. Ein Balkon nach Osten oder Westen bietet dafür die perfekten Bedingungen.
Auf einem nach Norden ausgerichteten Balkon wird der Anbau von Obst und Gemüse eher schwer. Ausnahmen bilden hier jedoch Kohl, Mangold, Wintersalate wie Feldsalat und Postelein und Kräuter wie Dill, Estragon und Schnittlauch. Auch für dekorative Pflanzen wie Farne, Begonien und Schattengräser stehen zur Auswahl.
2. Insektenfreundliche Bepflanzung wählen
Mit deinem Balkongarten hast du die Möglichkeit, einen perfekten Rückzugsort für Insekten zu schaffen, denn gerade in der Stadt sind sie dringend auf Blumen und Pflanzen mit Nektar und Pollen angewiesen. Setze auf eine Mischung aus Frühblühern und Spätblühern, um über die gesamte Saison hinweg eine kontinuierliche Nahrungsquelle anzubieten.
Achte auch darauf, dass nicht alle leuchtend bunten, hübschen Blüten auch zwangsläufig insektenfreundlich sind. Viele Züchtungen werden aus ästhetischen Gründen so gezüchtet, dass die Blüten gefüllt sind. Dadurch kommen die Insekten jedoch nicht an den Nektar. Das gilt zum Beispiel oft für Chrysanthemen, Rosen und Dahlien. Andere Arten bilden kaum Nektar oder Pollen aus, wie zum Beispiel gelbe Forsythien oder die beliebten Geranien.
Besonders beliebt bei Bienen und anderen Insekten sind zum Beispiel Lavendel und Salbei, aber auch Brombeer- und Himbeersträucher, die auf einem sonnigen Balkon Platz finden können. Ebenso Katzenminze, Indianernessel, Nelken und Tagetes. Wer noch einen Schritt weiter gehen will, kann auch ein kleines Insektenhotel auf dem Balkon anbringen.
3. Die Wassernutzung optimieren
Auch wenn wir in unserer Stadt meistens uneingeschränkten Zugang zu Wasser aus dem Hahn haben, sollten wir so sparsam mit dieser wertvollen Ressource umgehen wie möglich. Zwar gibt es auf dem Balkon meist keinen Platz für eine Regentonne, aber auch in kleineren Behältern kann Regenwasser gesammelt und zum Gießen weiterverwendet werden. Dadurch kannst du den Trinkwasserverbrauch reduzieren und nebenbei etwas Geld sparen.
Zusätzlich dazu kannst du Mulchmaterialien wie zerkleinerte Blätter oder Stroh verwenden, um die Feuchtigkeit im Boden zu halten. Das hilft nicht nur dabei, die Bewässerungshäufigkeit zu reduzieren, sondern fördert auch die Gesundheit des Bodens.
Für Fortgeschrittene: Richtig kompostieren
Wer schon etwas Erfahrung mit dem Balkongärtnern hat, kann sich dieses Jahr an ein neues Projekt wagen: Das Kompostieren. Richte einen kleinen Kompostbehälter auf deinem Balkon ein, um Küchenabfälle zu recyceln und hochwertigen Kompost für deine Pflanzen herzustellen. Kompost ist ein natürlicher Dünger, der die Bodenqualität verbessert, indem er Nährstoffe zurück in den Boden führt.
Wähle dafür zuerst einen geeigneten Kompostbehälter, der auf deinen Balkon passt, wie zum Beispiel einen kleinen Eimer mit Deckel. Der Behälter sollte mit Löchern am Boden und einem Untersetzer ausgestattet sein und etwas erhöht stehen, damit die entstehende Flüssigkeit ablaufen und entsorgt werden kann. In den Boden des Behälters kommen kleinere Zweige, um die Durchlüftung zu verbessern.
Sammle in diesem Behälter nun organische Abfälle aus deiner Küche wie Gemüseschnipsel, Obstreste, Kaffeesatz, Teebeutel und Eierschalen. Du kannst auch verwelkte Blumen, Laub und klein geschnittene Gartenabfälle hinzufügen. Wichtig ist, dass die Bestandteile im Vorhinein grob zerkleinert werden. Mische im Kompost ausgewogen trockene und feuchte Bestandteile. Vermeide jedoch tierische Produkte wie Fleisch und Milchprodukte, Zitrusreste, Backwaren, Öle, Karton, Leder sowie durch Krankheit befallene Pflanzen und Unkrautsamen.
Du solltest den Kompost regelmäßig umschichten und auflockern und auch darauf achten, dass die Masse nicht zu feucht oder zu trocken bleibt. Nach drei Monaten kannst du prüfen, ob der Kompost bereit ist. Nimm dafür ein wenig davon ab und säe Kresse darauf aus. Bleiben die Kresseblättchen mehrere Tage grün ist der Kompost fertig und kann unter deine Blumenerde gemischt werden.
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